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Chinesisches Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Schweinefleischlieferanten

Auf die Anti-Dumping-Untersuchung folgt in China ein Verfahren gegen einige europäische Schweinefleischexporteure.

China hat ein Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Exporteure von Schweinefleisch eingeleitet, was dazu geführt hat, dass die Volksrepublik europäische Schweinefleischproduzenten genauer unter die Lupe nimmt. Von dieser Maßnahme sind drei Unternehmen betroffen, darunter der dänische Fleischkonzern Danish Crown (DC), die niederländische Vion Food Group und das spanische Unternehmen Litera Meat, das zur italienischen Pini Group gehört.

Untersuchungen basieren auf Beschwerden Chinesicher Produzenten

Die Ankündigung der chinesischen Behörden, Untersuchungen bei drei großen Schweinefleischproduzenten in der EU durchzuführen, kommt als direkte Reaktion auf das von China eröffnete Anti-Dumping-Verfahren gegen europäische Schweinefleischlieferanten. Dieses Verfahren wurde im vergangenen Monat vom chinesischen Handelsministerium in Gang gesetzt. Die Entscheidung, diese Untersuchungen einzuleiten, wird mit Beschwerden aus der eigenen chinesischen Schweinefleischbranche begründet.

Antwort auf geplante Ausgleichzölle der EU auf chinesische Elektroautos

Ein interessanter Aspekt ist, dass einige Beobachter vermuten, dass dieser Schritt von China eine Reaktion auf die von der EU-Kommission angedrohten Ausgleichszölle auf chinesische Elektro-Autos sein könnte. Dies zeigt, wie Handelskonflikte zwischen großen Volkswirtschaften wie der EU und China Auswirkungen auf verschiedene Branchen haben können.

Europäische Erzeuger wollen bei Untersuchung kooperieren

Der dänische Fleischkonzern Danish Crown, die niederländische Vion Food Group und das spanische Unternehmen Litera Meat stehen nun im Fokus der chinesischen Untersuchungen. Der spanische Erzeugerverband Interporc hat angekündigt, bei der Untersuchung kooperieren zu wollen, um Transparenz und Fairness sicherzustellen. Verbandspräsident Manuel García betonte, dass Handelskriege letztendlich niemandem nützen.

Meist wurden Ohren, Schnauzen und Klauen exportiert

Ein interessanter Punkt, der von der europäischen Fleischindustrie angeführt wurde, betrifft die Plausibilität des Dumping-Vorwurfs. Es wird darauf hingewiesen, dass die Exporte von Schweinefleisch nach China in den letzten Jahren rückläufig waren und dass hauptsächlich Produkte wie Ohren, Schnauzen oder Klauen exportiert wurden. Diese Produkte erzielen auf dem chinesischen Markt im internationalen Vergleich die höchsten Preise. Dies legt nahe, dass die Situation möglicherweise komplexer ist, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag.

Mögliche Konsequenzen für Europas Schweinebranche

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Angelegenheit zwischen China und europäischen Schweinefleischlieferanten weiterentwickeln wird. Das Anti-Dumping-Verfahren und die laufenden Untersuchungen können weitreichende Auswirkungen auf den Handel mit Schweinefleisch zwischen Europa und China haben. Unternehmen in der Fleischindustrie sollten die Entwicklungen in diesem Bereich genau verfolgen, um rechtzeitig auf mögliche Veränderungen reagieren zu können.

Europas Schlachter sollten sich auf mögliche Konsequenzen aus dem Anti-Dumping-Verfahren vorbereiten und gegebenenfalls alternative Absatzmärkte in Betracht ziehen. Eine veränderte Handelssituation zwischen Europa und China könnte die Geschäftstätigkeit der betroffenen Unternehmen beeinflussen und erfordert daher eine umsichtige und vorausschauende Geschäftsstrategie.

 

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